22.12.2024

Frisch loslegen | mentale Fitness

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Warst Du das? Hast Du im Obi die letzten Euro-Boxen zur Organisation von Schubladen und Schränken gekauft, so dass ich vor dem leergeräumten Regal stand und staunend feststellte, ganz offensichtlich nicht als Einzige und schon gar nicht als Erste mit einer tatkräftigen Aufräum-Lust ins neue Jahr zu starten? Oder geht es Dir, wie es mir auch immer wieder geht, und Du hast heute schon drei reale oder gedankliche Schubladen aufgezogen, in denen sich viel Plunder und noch mehr Chaos angesammelt hat, weshalb Du sie schnell wieder zugeschoben hast und Dich später darum kümmern wirst – nachdem Du heute Abend wirklich verdient einfach mal auf dem Sofa rumgelümmelt hast, wenn bloß mal Zeit wäre, … oder Obi wieder diese Euro-Boxen im Sortiment hat.


Das kollektive Wechselbad zum neuen Jahr

Was hat so ein Jahreswechsel eigentlich an sich, uns in dieses kollektive Wechselbad zwischen „jetzt mal alles ganz ruhig angehen lassen und erstmal vom Silvester-Kater erholen“ und „jetzt geht’s aber los, neues Jahr, neues Glück und frisch ans Werk“? Wenn wir ehrlich sind, könnte beides (wohlige Ruhe und frische Tatkraft) ja auch auf einen ganz normalen Dienstag im November fallen – und manchmal tut es das sogar. Oftmals allerdings viel zu selten. Denn beides (völlige Entspannung und kraftvolle Aufräum-Spannung) sind für viele von uns Abweichungen von der Alltags-Norm. Abweichungen sind für unser effizientes Gehirn, das am liebsten energiesparend im Auto-Pilot-Modus fährt, schwierig. Da brauchen wir schon eine Extra-Portion Willenskraft, eine große Bodenwelle oder eine gut ausgeschilderte Alternativ-Route, um den Kurs zu wechseln.


Der Jahreswechsel als Hinweisschild

Der Jahreswechsel ist so eine gute Beschilderung. Das alte (Jahr) geht zu Ende. Wir beenden etwas. Zum Beispiel uns über die Schublade zu ärgern und Aufräumen auf später zu verschieben. Das neue (Jahr) beginnt. Und wir beginnen endlich mit dem Aufräumen. Am besten fangen wir mit dieser einen Schublade an, räumen alles raus, sortieren, putzen, misten motiviert aus und schmeißen weg, was wir nun wirklich nicht mehr brauchen. Und weil wir so neujahrsbeschildert-januarfrisch-motiviert sind, fahren wir sogar direkt zu Obi, um diese Schublade dann aber auch wirklich so was von sortiert wieder einzuräumen… ok, wie das Leben so läuft, taucht hier bekanntlich die erste Hürde auf dem Weg zu unserem neuen Schubladen-Alltag auf: Die Euro-Boxen sind ausverkauft, kommen am Dienstag wieder rein.


Tun oder Nicht-Tun

Aber weißt Du was? Vielleicht reicht der Antrieb noch, um uns nicht gleich resigniert alles zurück in die Schublade schmeißen zu lassen. Vielleicht hat unser:e innere:r Vermeider:in, unser innerer Schweinehund schon bemerkt, dass Tun sich besser anfühlt als Aushalten. Und vielleicht trägt uns dieses Gefühl noch bis Dienstag.


Gegen die Vermeidung

Zur Unterstützung hier ein paar Impulse zum Umgang mit Deiner inneren Vermeiderin oder Deinem inneren Vermeider:

  • Was Du vermeidest, verschwindet nicht von selbst oder löst sich in Luft auf. Im Gegenteil schwelt und gärt es unterschwellig.
  • Auf dem Sofa zu faulenzen ist nur halb so entspannend, wenn im Hinterkopf die chaotische Schublade Energie zieht.
  • Unangenehme Dinge anzugehen, kostet weniger Kraft als ständig bemüht wegzuschauen.
  • Fange klein an. Es muss nicht der ganze Keller sein. Die Schublade ist heute ein guter Schritt.
  • Wer weiß, wofür Du in Deinen Gedanken Platz schaffst, wenn Du das Schubladen-Chaos nicht mehr im Hinterkopf hast?


Und was vermeidest Du so?

Ach so, und das Ganze geht übrigens auch andersherum, gell? Wenn es die Entspannung ist und nicht die Schublade, die Du vor Dir herschiebst und ständig „nur noch diese eine Sache“ erledigst, bevor Du Dir dann wirklich mal eine Pause gönnst, dann steht auf Deinem Hinweisschild zum Jahreswechsel vielleicht „mal Sofa“ und Du darfst klein anfangen. Am besten jetzt gleich, ohne es weiter aufzuschieben. Hole Dir doch mal eben einen Kaffee oder Tee und dann machst Du einfach diese kleine Pause, die schon so lange mal dran wäre. Dafür musst Du noch nicht mal zum Obi fahren.


An irgendeinem Dienstag

Was auch immer Du schon viel zu lange vermieden hast, Du könntest den Start ins neue Jahr zum Anlass nehmen, aktiv zu werden und etwas anzugehen. Und wenn Du jetzt noch nicht bereit dazu bist und erst noch xyz brauchst, dann nimmst Du einfach den nächstbesten Dienstag für den ersten kleinen Schritt raus aus der Vermeidungsfalle – da gibt es dann auch wieder die Euro-Boxen beim Obi.


Und hey – wenn Du systematisch lernen möchtest, aus der inneren Selbst-Sabotage auszusteigen, dann schreibe mir und wir sprechen über Vermeidung, innere Schweinehunde, weitere stressverstärkende Antreiber und mentale Fitness. Ich freue mich drauf!

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Ich lebe und arbeite im schönen Idstein bei Wiesbaden und Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet. Die Technik macht es möglich, dass wir räumliche Distanz im Online-Coaching überbrücken können.


Pic by Chase Lewis on Unsplash


Tags

mentale Fitness, Stress, Stressmanagement


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