Kennst Du die beruhigende Wirkung der suggestiven Aussage: „Alles ist gut!“? Bestimmt hast Du sie selbst schon einmal gehört oder gesagt bekommen. Wir sagen es zu Kindern, die weinend aus einem Alptraum aufwachen, wir sagen es als Mantra, um nicht die Nerven zu verlieren, wenn um uns herum die Wogen hochgehen. Nina Ruge ist manchen von uns mit ihrem „Alles wird gut!“ eine Zeit lang fast schon auf die Nerven gegangen, obwohl ihre Intention wohl eher war, uns zu beflügeln. „Alles ist gut!“ nutzen wir auch, um Problem(chen) zu relativieren und uns wieder positiv zu stimmen.
Häufig funktioniert‘s
Das funktioniert häufig, stimmt’s? Nicht umsonst sind Optimismus und die Fähigkeit, den Blick auf das Positive zu richten, eine Säule unserer persönlichen Resilienz. Man könnte auch sagen, je besser uns das gelingt, desto resilienter sind wir und desto besser kommen wir durch stressige Zeiten.
Selbstverständlich funktioniert das nicht, wenn ganz offensichtlich nicht alles für uns in dem Moment relevante gut ist! Wenn ich einen gebrochenen Arm habe und mir einrede, alles sei gut, schränke ich meine Handlungsfähigkeit ein und verwehre mir die Veränderung oder Unterstützung, die ich benötige. Es funktioniert aber wunderbar, um mich nicht durch alles Negative in der Welt, das ich momentan sowieso nicht beeinflussen kann, unnötig stressen zu lassen.
Aktuelles Beispiel
Ein Beispiel: Die Corona Pandemie bedrückt Dich sehr. Du machst Dir viele Gedanken um Menschen, die sich anstecken, hast Angst um Deine Lieben und sorgst Dich wegen aller Spätfolgen, die Corona hat und haben könnte. Das belastet und beschwert Dich unheimlich. Du fühlst Dich ausgelaugt, gestresst und ängstlich. Die Erinnerung daran, dass es Dir jetzt gerade in diesem Moment gut geht – dass alles, was wirklich im Kern für Dich wichtig ist, gerade gut ist - entlastet Dich und nimmt Dir ein kleines bisschen Deiner Sorge. Dadurch hast Du ein kleines bisschen mehr Zuversicht und Kraft und kannst in Deinem direkten Umfeld einen kleinen Beitrag mehr leisten, der hilft die Situation zu konkret zu verbessern. Das Mantra „Alles ist gut!“ hat seine Berechtigung.
Spürst Du es auch?
Noch besser wird’s, wenn Du auch spüren kannst, dass es gut ist. Dieses Gefühl stellt sich am ehesten ein, wenn Du ganz bei Dir selbst eincheckst. Deshalb versuche doch mal zu definieren, wodurch Dir das am besten gelingt. Wann bist Du ganz Du selbst?
- Ist es, wenn Du mit anderen Menschen zusammen bist?
- Oder ist es, wenn Du Zeit für Dich hast?
- Ist es, wenn Du Dich körperlich auspowerst
- oder ist es, wenn Du geistig aktiv bist?
- Ist es, wenn Du den Moment genießen kannst,
- oder wenn Du Pläne schmiedest oder in Erinnerungen schwelgst?
Was ist es, was Dir so richtig entspricht? Wobei Du so richtig auftanken kannst und alles gut ist?
Nimm Dir, was Du brauchst
Vielleicht bist Du etwas aus der Balance und Deiner inneren Mitte geraten, weil Dein Alltag dieses Alles-ist-gut-Element schon länger nicht mehr enthalten halt? Dann empfehle ich Dir, dem auf den Grund zu gehen und alles an Maßnahmen auszureizen, was geht, um Dir diesen äußeren Rahmen mal wieder zu gestalten.
- Ein Abend mit Freunden? Trommele die Geimpften zusammen, oder plane etwas lustiges Virtuelles.
- Zeit für Dich? Ein Self-Made-Solo-Retreat – notfalls im Keller oder einem ruhigen Raum im turbulenten Familienheim.
- Körperliche Power? Ab in den Wald, auf das Fahrrad, die Laufstrecke oder die Wanderung.
- Geistige Stimulation? Welche Sprache wolltest Du doch gleich nochmal lernen? Welches Instrument? Die aktuellen Buchempfehlungen der ortsansässigen Buchhandlungen sind voll mit inspirierenden Büchern.
Finde heraus, was geht
Was es auch braucht, lass Dich bitte nicht abhalten von dem mittlerweile überstrapazierten Geht-nicht. Passe das, was Dir gut tun würde an die Rahmenbedingungen an, mach es kleiner, mach es anders, mach es virtuell, mach es zu Hause, mach es im Wald, … egal! Hauptsache, Du machst es. Hier gilt das Motto, wo ein Wille ist, ist ein Corona-regelkonformer Weg!
Und dann check mal wieder bei Dir selbst ein. Genieße, was Du Dir erobert hast und spüre, wie sich dieses Gefühl einstellt:
Alles ist gut!
Und hey – wenn noch nicht alles gut ist, dann schreibe mir unbedingt und wir sprechen, was es braucht, damit wieder alles gut wird. Ich freue mich darauf, von Dir zu hören!
Ich lebe und arbeite im schönen Idstein bei Wiesbaden und Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet. Die Technik macht es möglich, dass wir auch räumliche Distanz im Online Coaching überbrücken können.
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