Wann hast Du Dich das letzte Mal wirklich verbunden gefühlt? Wann hast Du das letzte Mal mit einem oder mehreren Menschen einen Moment geteilt, in dem Du deutlich wahrgenommen hast, wie viel Zufriedenheit, Erfüllung und Glück Du aus dem Miteinander schöpfst?
Glücklicher miteinander
Ein erfülltes Miteinander kann uns Zufriedenheit, Erfüllung und Glück bescheren. Etliche Studien zeigen, dass uns enge soziale Verbindungen nicht nur resilienter, sondern auch glücklicher machen. Während zwischenmenschliche Beziehungen uns schnell komplex erscheinen, sind die biologischen Zusammenhänge, warum sie uns glücklich machen, recht simpel. Evolutionsbiologisch betrachtet sind wir Menschen Herdentiere. In der Gruppe waren wir sicherer und auch die Entwicklung unserer Zivilisation war und ist nur im Kollektiv möglich . So ist unser Organismus darauf ausgelegt, die Verbindung mit dem „Bindungshormon“ Oxytocin, das durch soziale Kontakte ausgeschüttet wird und Stress reduziert, zu belohnen.
Resilienter miteinander
Nicht umsonst ist die Netzwerkorientierung eine wichtige Säule der Resilienz. Unsere Beziehungen sind uns wichtige „Puffer“ in schwierigen Zeiten. Sie geben uns Sicherheit und Stärke durch das Wissen, das wir nicht alleine sind. Mehr dazu von mir findest Du in meinem Buch Stress souverän meistern im Kapitel Die 7-Burgen-Route – Resilienz, in dem Du auch lesen kannst, dass es sich lohnt zu überlegen, „ob du eher introvertiert oder eher extrovertiert orientiert bist. Und bitte verwechsle die Unterscheidung nicht mit der umgangssprachlichen Vereinfachung und Verfälschung in schüchtern oder Partyheldin. […] Unabhängig von der Anzahl der Menschen in deinem Netzwerk und der Art des Miteinanders geben uns tragfähige Beziehungen zu unseren Mitmenschen Kraft. […] Es gilt also zu schauen, welches Netzwerk, welche Gemeinschaft dir entspricht.“ Und – so möchte ich hier ergänzen: Wie Du das Miteinander mehr genießen kannst.
Was ist so schwer daran?
Doch gibt es einige Hindernisse, die uns oft davon abhalten, starke Verbindungen aufzubauen, zu pflegen oder zu erleben.
- Durch die Digitalisierung und die sozialen Medien sind wir zwar vernetzt, erleben aber weniger echten sozialen Austausch
- Stress und Zeitmangel im Alltag erschweren es, Verbindungen aufzubauen und zu pflegen
- Negative Erfahrungen oder Angst vor Verletzlichkeit und Zurückweisung halten uns davon ab, Vertrauen zu schenken
- Unabhängigkeit ist ein wichtiger Wert unserer Gesellschaft, der den Wert von Gemeinschaft überlagern kann
- Eigenständigkeit und unser Bild von „Stärke“ und „Schwäche“ können davon abhalten, andere um Unterstützung zu bitten
Was hält Dich persönlich davon ab, mehr Miteinander zu genießen?
Hast Du zu wenig wahre Freundschaften?
Unsere Freundschaften verändern sich. Manche sind für’s Leben, andere kommen und gehen. So können wir uns in Lebensphasen wiederfinden, in denen wir feststellen: Oh, in meinem Bekanntenkreis ist niemand, mit dem mich eine echte, tiefe Freundschaft verbindet. Keine Sorge. Diese Erkenntnis ist die Chance, genau solch echte Verbindungen neu aufzubauen. Damit kannst Du immer und jederzeit beginnen – mit einem Lächeln, einem kurzen Gespräch oder einem Dankeschön beim Bäcker, bei einem Spaziergang, in der Mittagspause. Du kannst die Bekannte, mit der Du immer gerne ein paar Worte zwischen Tür und Angel wechselst, auf einen Kaffee einladen. Du kannst um Unterstützung bitten (Menschen fühlen sich geschätzt und gestärkt, wenn sie helfen können) oder Unterstützung anbieten. Du kannst vorschlagen, zusammen das neue Museum zu erkunden, einer Sportgruppe beizutreten, sich für eine gemeinsame Sache zu engagieren, …
Hast Du aktuell nicht die für Dich passenden Beziehungen?
Dann beginne, Dein Netzwerk, Deine Freundschaften, Deine Gemeinschaft aktiv zu gestalten. Dafür empfehle ich Dir den Selbstcheck von Prof. Dr. Jutta Heller, den ich in meinem Buch (S. 207) skizziere und Dir im November-Newsletter eingefügt habe. Wenn Du beides nicht vorliegen hast, dann melde Dich am besten direkt zu meinem Newsletter an und schicke mir gerne eine Mail und ich leite Dir die November-Ausgabe weiter.
Hast Du tolle Beziehungen, aber zu wenig Quality Time mit Deinen liebsten Mitmenschen?
Dann nimm Dir einen Moment der Reflexion und überlege, welche Hürde Dir im Weg steht – Zeit, Angst vor Nähe, fehlender Genuss im Moment?
Liegt es an der Zeit, die Du gefühlt nicht hast?
Ist es so, dass Du die Zeit, die Du mit Deinen Liebsten hast, nicht richtig genießen kannst? Spürst Du das Glück der Verbundenheit nicht so, wie Du Dir das wünscht?
Dann empfehle ich Dir von ganzem Herzen, zu üben in dem Moment anzukommen. Du kannst lernen und erinnern, wie es geht, wirklich präsent zu sein und Dich selbst, die Anderen und die Verbindung zwischen Euch wirklich wahrzunehmen – um dann auch den Genuss und das Glück daraus zu schöpfen. Für Dich selbst und Deine Liebsten.
Dafür verbindest Du Dich mit Deinem Körper. Achte mal, wie Du im Miteinander stehst oder sitzt. Nach vorne gelehnt? Zurückgelehnt? Zusammengesunken? Setze Dich aufrecht und öffne Deine Haltung im Brustkorb. Spüre wie Dein Untergrund (Fußboden und Sitz) Dein Körpergewicht trägt und nimm wahr, wie Du Deinen Körper in seinem Mittelpunkt ausbalancierst. Nimm Dich und Deinen Körper in der Situation wahr. Und ohne aus Deiner eigenen Balance zu kommen, nimm Deine Mitmenschen um Dich herum wahr. Und dann – aus dieser präsenten Haltung heraus – greife die Themen auf, zu denen Du Dich austauschen möchtest.
Versuche das mal! Und achte auf den Unterschied im Erleben.
Und hey – wenn Du Unterstützung suchst, um Deine Verbindungen zu stärken, dann schreibe mir und wir sprechen über für Dich jetzt passende nächste Schritte. Ich freue mich drauf!
Wenn Du mehr über den mindfit club wissen möchtest, in dem wir in kleinen Gruppen unsere mentalen Muskeln trainieren, um aus dem Stress auszusteigen und unsere persönliche Resilienz zu stärken, dann findest Du die Warteliste für die nächste mindfit club Runde hier >> klick!
Ich lebe und arbeite im schönen Idstein bei Wiesbaden und Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet. Die Technik macht es möglich, dass wir räumliche Distanz im Online-Coaching überbrücken können.
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