Diese Woche wurde ich positiv auf Corona getestet und es ging mir ein paar Tage wirklich mies. Die Quarantäne gilt über die Feiertage hinweg. Das habe ich just an dem Tag vom Gesundheitsamt angeordnet bekommen, als ein schöner Artikel über meine Arbeit in der Idsteiner Zeitung erschien, der mit dem Satz endet: „Also, nix wie raus!, ist der Rat von Hormann“. Und da hocke ich jetzt Drinnen und muss auf Spaziergänge verzichten.
Isn’t it ironic?
Da bin ich doch froh, dass es mir heute wieder gut genug geht, um ein paar Gedanken dazu mit Dir zu teilen. Wie wertvoll Teilen in der Gemeinschaft ist, habe ich ja schon aufgegriffen – das ist einer meiner Beweggründe, heute sehr offen von meiner letzten Woche zu erzählen. Ein anderer Grund ist, dass meine eigene Erkrankung mir so anschaulich vor Augen geführt hat, wofür Resilienz gut ist und wie sie zu finden ist. Aber der Reihe nach.
Konkrete Tipps für den Pandemie-Alltag
In dieser siebenteiligen Serie liest Du die wichtigsten Antworten auf die Frage: „Resilienz, wie geht das?“, kombiniert mit konkreten Alltags-Tipps und Ideen für erste Schritte, die Du jetzt und heute gehen kannst, um persönlich gut durch diese Pandemie zu kommen.
Corona-Regeln einhalten
Wir sind uns einig, dass die Corona-Vorgaben des Bundesministeriums für Gesundheit sehr sinnvoll sind und eingehalten gehören. Wie Du sicher auch, haben meine Familie und ich uns seit März an alle Regeln gehalten, Kontakte eingeschränkt, auf Feste verzichtet (der Siebzigste der Oma tat besonders weh), Abstand gehalten, Masken getragen, Hände gewaschen, desinfiziert und vom Home Office aus über unzählige Video-Calls gearbeitet.
Und dann reicht an einem dieser wenigen Büro-Präsenztage in diesem Jahr ein Kontakt mit Abstand und mit Maske von ein paar Minuten mit einem später positiv getesteten Kollegen. BÄMM!
Hohes Infektionsrisiko
Mein Mann hat sich angesteckt und ich mich dann bei ihm. Da ging mir schon auch der eine oder andere Gedanke durch den Kopf, wie unfair das ist. Was hätten wir denn noch machen sollen? Und warum jetzt ausgerechnet wir? Und dann noch zu Weihnachten! Der Reflex entsteht. Zum Glück komme ich mir mittlerweile gut selbst auf die Schliche, wenn ich mit der Realität kämpfen oder verhandeln will. Und ich weiß: Das kostet nur Kraft. Hilfreicher – auch im Sinne der inneren Stärke – ist das Annehmen. Die Akzeptanz dessen, was ist und die Einsicht, dass Gutes und Schlechtes zum Leben dazu gehört. Wir können die Dinge nicht immer so gestalten, wie wir sie gerne hätten. Aber wir können uns zu nächsten Schritten befähigen, die wieder neue Rahmenbedingungen für uns bereithalten. Wie wir uns dazu befähigen? Der erste Schritt ist, unsere Situation so anzunehmen, wie sie wirklich ist, ohne sie schön zu reden, aber auch ohne Schreckensszenarien zu zeichnen. Über die Akzeptanz als Schlüssel zur Resilienz habe ich ebenfalls schon geschrieben.
Optimismus als Schlüssel
Oft wird von den 7 Säulen der Resilienz gesprochen, oder von den 7 Schlüsseln, wie auch Prof. Dr. Jutta Heller die Faktoren nennt, an denen man ganz pragmatisch, praktisch und konkret arbeiten kann.
Heute spüre ich die fiesen Gliederschmerzen der vergangenen Tage noch in den Knochen. Meine Kraftreserven wollen noch weiter aufgetankt werden und mein Mann hofft, dass sein Geschmackssinn bis zum Weihnachtsessen wieder hergestellt ist. Und aus der Situation heraus möchte ich heute ein paar Gedanken speziell zum Optimismus loswerden. Denn – puh, was soll ich sagen: Der Optimismus war mir in den vergangenen Tagen ein Quell der Kraft!
Programm-Kino für den Kopf
In einem hellen Moment zwischen dem Warten auf die Wirkung der Schmerztabletten, dem Telefonat mit dem Gesundheitsamt oder Arzt, dem Organisieren des Homeschoolings für die Kinder oder der Einkäufe habe ich mich daran erinnert: Ich habe die Wahl, aus welcher Perspektive ich auf diese Situation schaue. Ich kann es nicht ändern, dass wir uns angesteckt haben. Aber ich kann mich entscheiden, welche Gedanken ich jetzt in meinem Kopf-Kino abspiele. Es hat nicht lange gedauert, bis ich zwischen den ganzen naheliegenden Filmen wie („Apokalypse Now“ oder „Outbreak“…) ein wohltuenderes Film-Thema gefunden hatte: Freundschaft und Unterstützung.
Das Gute im Schlechten
Optimismus bedeutet für mich sowohl das Wissen, dass es wieder besser wird, als auch der Blickwechsel auf das Gute im Schlechten. Und, oh man, was bin ich dankbar für das Gute in dieser ganzen Grütze. Ich fühle mich so beschützt und versorgt von lieben Freunden und Nachbarn, die uns bekochen, beliefern, riesige Umwege auf sich nehmen, um uns Besorgungen zu erledigen und uns mit lieben Nachrichten jeden Tag gute Gedanken schicken.
Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich persönlich übe es immer noch, mir Dinge abnehmen zu lassen. Nun bleibt mir nichts Anderes übrig und ich fühle mich reich beschenkt und genieße dieses Gefühl der Dankbarkeit. In meinem Kopfkino laufen diese Szenen, in denen sich unsere Freunde und Familie so viel einfallen lassen, was uns gerade unterstützt.
Dankbarkeit
Und weißt Du was, diese Erfahrung und diese Gedanken sind es mir wert. Dafür nehme ich jetzt diese Quarantäne. Das ist es, was ich aus dieser Krise mitnehmen möchte. Mit diesem gewonnenen Schatz danke ich allen, die für uns da sind, und freue mich jetzt schon riesig auf einen langen, einen sehr langen Neujahrsspaziergang!
Pass auf Dich auf und bleib gesund! Oder pass auf Dich auf und werde wieder gesund, wenn es Dir geht wie mir!
Auf jeden Fall hab schöne Feiertage mit vielen besinnlichen Momenten oder solchen, in denen Du den Blick frei bekommst für das Gute im Schlechten.
Frohe Weihnachten,
schöne Feiertage und eine besinnliche Zeit!
Deine Katrin
Zwischen den Jahren geht es hier mit der Mini-Serie zur Resilienz weiter, dann wie für heute eigentlich versprochen, mit dem Thema Selbstwirksamkeit – rechtzeitig vor den Neujahrsvorsätzen.
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Hier geht es zu den ersten Beiträgen dieser Serie:
Zur Netzwerkorientierung: Gemeinschaft macht stark!
Zur Akzeptanz: Das Loch, in dem wir sitzen